Berufsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen
der Erzdiözese Wien

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25 Jahre BG - erinnern Statement: Susanne Kopeszki - 4.5.2011
Vorgeschichte

Der Anlass unserer heutigen Feier ist die Genehmigung des Status der BG/PHH der ED Wien im Juni 1986 durch den damaligen Administrator, Weihbischof DDr. Helmut Krätzl. Das war der Grund, warum wir ihn gebeten haben, auch heute mit uns zu feiern.
Aber die BG ist nicht vom Himmel gefallen, sondern hat eine lange Vorgeschichte, die ich kurz erzählen will.
Die Anfänge gehen zurück vor den 2. Weltkrieg - mehr als 70 Jahre. Der damalige Pastoralamtsleiter Prälat Rudolf hat Sr. Cleopha, vom Exerzitienreferat, damit beauftragt Einkehrtage für Pfarrhaushälterinnen zu organisieren und dazu geistliche Leiter zu finden.
Die Einkehrtage wurden in Salvatorianerkloster Mistelbach, im Kloster Stockerau, im Neukloster in Wr. Neustadt und in der Churhauskapelle in Wien abgehalten. Ab und zu gab es nach dem religiösen Teil auch haushaltsbezogene Vorträge. Im Krieg wurden die Treffen ausgesetzt.
Ab 1949 gab es dann auch Treffen in Bruck/Leitha. Darüber wie die HH (oder Priester) zu einer Einladung kamen und wieviele zu den Treffen gekommen sind, hat Hermine Brindl keine Aufzeichnungen gemacht. Im Oktober 1967 kam es nach einem Einkehrnachmittag in Wien zu einem Gespräch zwischen dem Konsulenten des Verbandes christlicher Hausgehilfinnen - Pfarrer Spurny, Dechant Rauscher und Dechant Hesse, von der Wiener Pfarrervereinigung und den Pfarrhaushälterinnen Helene Czech, Maria Fertl, Hermine Brindl und Anna Habermann über Anliegen wie Gehalt, Freizeit und Anmeldung.
Mit diesem Gespräch entstand eine eigene Gruppe für "Beschäftigte in geistlichen Häusern" innerhalb des Verbandes christlicher Arbeitnehmer im hauswirtschaftlichen Dienst. Unter den Pfarrhaushälterinnen wurden dann bei Hausbesuchen Mitglieder für den Verband geworben.
Im Juni 1968 wurde von der ED ein "Arbeitskreis für alle Belange eines Pfarrhaushaltes" gegründet, was schließlich 1971 zur Gründung eines eigenen Referates für Pfarrhaushälterinnen in der ED Wien führte. Die Sekretärin des Verbandes (Traude Minarek) stand einen Vormittag pro Woche am Stephansplatz für Auskünfte zur Verfügung. Bis 1975 war Konsulent Spurny auch Referatsleiter. Zwei Jahre später, 1977 wurde das Referat dann aufgelöst.
Weiterhin wurden vom Exerzitienreferat die monatlichen Einkehrtage organisiert und finanziert. Sie waren Treffpunkte und wurden durch Informationen über rechtliche Belange und Gespräche unter den Haushälterinnen erweitert. Im Dezember 1968 wurden 13 Haushälterinnen zu einem Helferkreis eingeladen. Dieser traf sich ab dann 4x im Jahr. Diese Frauen planten Wallfahrten und Ausflüge für die gesamte Diözese - Leiterin war damals Hermine Brindl. Von der Finanzkammer gab es auch schon damals eine finanzielle Unterstützung. 1974 wurde Anna Habermann zur 1. Diözesanleiterin gewählt. 1978 folgte ihr dann nochmals Hermine Brindl bis 1987. Die Einladungen zu den Veranstaltungen waren adressiert "an die Haushälterin im Pfarrhof".
Die Aussendung eines Fragebogens war der erste Versuch einer Kartei und brachte 77 Haushälterinnen mit mehr als 25 Dienstjahren zutage, die in einer großen Ehrung 1976 geehrt wurden. Im Abstand von 5 Jahren gab es dann weitere Ehrungen. 1985 erschien erstmals ein Rundbrief. 1983 wurde ich auf Vorschlag von Anni Habermann zum ersten Mal zu einem Führungskreis eingeladen. Von Hermi Brindl wurde ich dann zu den Sitzungen der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft nach Salzburg mitgenommen und in weiterer Folge allein geschickt.

Anna Czernin war von der kath. Frauenbewegung 1975 beauftragt worden Pfarrhaushälterinnen aus allen Diözesen zu einem Gespräch einzuladen.Im Oktober 1976 hat sich dann die ÖAG konstituiert. Anni Habermann als Diözesanleiterin oder andere Kolleginnen aus Wien waren immer dabei. Durch die Frage der ÖAG nach den diözesanen Statuten der Berufsgemeinschaft, stellten wir fest, dass es keines gab. So wurde ich beauftragt, es zu erstellen. Dies geschah gemeinsam mit Elisabeth Haider. Helene Czech vom Verband der Hausgehilfinnen, Dr. Zettl von der Rechtsabteilung und der damalige Pastoralamtsleiter Dr. Schwarzenberger waren uns dabei eine große Hilfe. Damit sind wir im Juni 1986 mit der Genehmigung des Statuts - der Geburtsstunde der BG. Wir wurden damals wie die anderen Berufsgemeinschaften dem Pastoralamt zugeordnet.

Ein kleiner Rückblick auf die Struktur: Im Jänner 1987 wurde ich dann zur Diözesanvorsitzenden gewählt. Zum ersten Vorstand gehörten als Stellvertreterin Paula Koglbauer, für die Finanzen Rudolfine Fellner, Lisl Haider als Schriftführerin und Pfarrer Franz Nebenführ als GA. Insgesamt gehörten der Diözesanleitung 12 Phh an.
1991 gab es dann die nächste Wahl bei der ich wiedergewählt wurde. Olga Hofbauer wurde Stellvertreterin, Linde Schleinzer Schriftführerin, Finanzen und GA blieben gleich. Ab Dezember 1993 konnten wir Dr. August Dobbek als neuen GA gewinnen.
1995 gab es dann einen Wechsel bei der Vorsitzenden - Anni Habermann wurde dazu gewählt. Lisl Haider wurde Stellvertreterin die Finanzen blieben bei Rudi Fellner, ich übernahm ab da die Aufgabe der Schriftführerin bis heute.
1999 übernahm Lisl Haider den Vorsitz, Johanna Loidl kam als Stellvertreterin neu dazu, die Finanzen übernahm Agnes Dobbek, Dr. Dobbek blieb als GA weiter.
2003 wurde Lisl Haider nochmals Vorsitzende, Annemarie Neubauer wurde Stellvertreterin. Die anderen Funktionen blieben gleich.
Seit 2007 ist nun Annemarie Neubauer unsere Vorsitzende, Johanna Loidl ist Stellvertreterin, nach dem Tod von Agnes Dobbek folgte für die Finanzen Helga Buchta. als GA folgte Msgr. Josef Morgenbesser, die Schriftführung blieb bei mir.
Im Jänner 2011 wurde der Vorstand in seiner bisherigen Zusammensetzung bestätigt.
  Innerhalb der Diözese gab es nach einigen Jahren Umschichtungen. Die Berufsgemeinschaften wurden aus dem Pastoralamt ausgegliedert und dem Ordinariat zugeordnet. Nicht nur die Gegebenheiten sondern auch die BG hat sich mit den Jahren verändert so dass wir im Jahr 2006 das Statut geändert haben (Oktober 2006). Gleichzeitig damit haben wir auch den Wahlmodus verändert und der Situation angepasst. Es gibt keine Regionalgruppen mehr in denen gewählt wird, sondern in Briefwahl wird die Diözesanleitung gewählt und diese wählt dann aus sich den Vorstand. Wegen zu geringer Teilnahme finden in Mistelbach seit 2 Jahren keine Treffen mehr statt. Trotzdem blieb die Zahl der Leitungsmitglieder fast gleich.
Aufgaben und Ziele: In den Anfangsjahren der BG bestand unsere Aufgabe zuerst einmal darin, die Kolleginnen zu erfassen und mit dem RB zu erreichen. Anfangs langsam und mühevoll haben wir die Namen der HH ausfindig machen können und die anonymen Zusendungen beendet.
Die Zusammenarbeit und Hilfestellung seitens des Personalreferates - besonders von Regina Philipp - und von Helga Wolf im Pastoralamt und Mag. Huka von der Datenverwaltung waren und sind eine Erleichterung. Davon zeugen auch die Mitgliederzahlen soweit wir sie noch eruieren konnten:
Mitglieder 1987 - 400; 1990 - 465; 1993 - 480; 1998 - 452; 2002 - 389; 2006 - 343; 2011 - 287;
Der Anstieg bis 1993 und die kontinuierliche Abnahme seither. Sie hängt damit zusammen, dass viele der alten Kolleginnen sterben und die Zahl der Pfarrer abnimmt und nicht alle eine HH anstellen. Von den 145 Aktiven, die wir Ende 2010 hatten wohnten nur 8 im Pfarrhaus (1994 gab es noch 195 aktive Phh) 1994 betreuten 60 Pensionistinnen noch einen Priester, heute sind es noch 23. Diese Tatsache hat natürlich auch Auswirkungen auf die Teilnahme an Veranstaltungen und die Mitarbeit in der Berufsgemeinschaft.
Die BG lebt von den Kontakten zu den Kolleginnen: Rundbrief - Einladungen Zur Zeit der Gründung der BG gab es eine sehr unvollständige Adressliste. Immerhin erschien der erste RB schon Anfang 1985. Wir mussten die vorhandene Kartei umzustellen, sodass der RB und Einladungen persönlich adressiert werden konnten. Die Einladungen zu den Treffen wurden jeweils kurz vor der Veranstaltung als extra Briefe ausgeschickt. Die Höhe der Portokosten bewog das Exerzitiensekretariat die Unterstützung der BG in dieser Form einzustellen.
Seit 1988 wurden unsere Aussendungen als Zeitung 4-5x pro Jahr herausgegeben. Die Termine der einzelnen Gruppen wurden als Beilage in den RB eingelegt. Ab dem RB 2/95 werden die Termine aller 4 Gruppen in der Mitte eingeheftet. Ab 3/95 haben die RB ein durchlaufendes Thema.
Neben dem Rundbrief versuchten wir auch die persönlichen Kontakte zu pflegen. Als Diözesanvorsitzende versuchte ich einmal pro Jahr in jeder Gruppe einen Einkehrtag zu halten oder bei einem Treffen dabei zu sein. Die anderen Vorsitzenden folgten dieser Tradition nach Möglichkeit.
Außer dem RB erhält jede HH zu Ihrem Geburtstag eine Gratulation. Die Gestaltung war zuerst jeder Gruppenleiterin selbst überlassen. Dann wurde es auf Wunsch wieder einheitlich. Teilweise haben Kolleginnen, die einmal in der Leitung mitgearbeitet haben, die Aufgabe des Verschickens übernommen. (Frieda Waidhofer, Fini Mayerhofer.) Einige alte Kolleginnen versuchen wir auch zu besuchen.
Dass die BG nicht Sache einer einzelnen ist zeigte sich daran, dass die Bitte an Kolleginnen Beiträge für den RB zu schreiben ab 1990 immer häufiger erfüllt wurde. Nach der totalen Ausgliederung aus dem Ex-Sekretariat mussten wir die Redaktion und später auch die Drucklegung und den Versand des RB übernehmen. Nach Auflassung des Vervielfältigungsdienstes in der Diözese im Dezember 2010 auch die Suche nach einer geeigneten Druckerei. Nach 20 Jahren 2006 hat der Rundbrief sein Gesicht etwas verändert. Zwar ist immer noch unser Emblem auf dem Deckblatt, doch ist es etwas aus der Mitte gerückt und auch die Schrift hat sich verändert.
über die Diözese hinaus: Die ÖAG war nicht nur Anlass zur Gründung der BG, wir haben auch die vielfältigen Angebote von Bildungskursen, Studientagen und Reisen immer wieder gerne angenommen. Wir haben aber auch unseren Teil beigetragen, dass die ÖAG ihre Aufgaben erfüllen konnte. Nach meinen 8 Jahren als Diözesanvorsitzende war ich von 1994 - 2002 also 8 Jahre Österreichvorsitzende und Johanna Loidl hat die letzten 8 Jahre bis 2010 das Amt der Finanzreferentin innegehabt.
Zeichen des Interesses und der Zugehörigkeit Schon in der Zeit vor der Gründung der BG erhielten wir eine finanzielle Unterstützung durch die Finanzkammer. Das Exerzitiensekretariat übernahm die Kosten für die Aussendungen. Die Verbindung der Kolleginnen und Gäste zur BG zeigt sich auch im Spendenaufkommen. Spenden in Euro 1997 - 801,58; 2000 - 1315,38; 2003 - 980,60; 2005 - 1087,00; 2007 - 1209,50; 2008 - 1645,00; 2009 - 1882,00; 2010 - 2289,00;
Seit Bestehen der BG erhalten wir einen Zuschuss von der Diözese, der den ehrenamtlichen Einsatz für die Kolleginnen möglich macht. Dafür möchten wir uns heute auch einmal ausdrücklich bedanken. Bereits ab 1988 haben wir uns entschlossen, aus den Spenden unseren Teil zum Budget beizutragen.
  Vieles von dem, was die Leitungsmitglieder tun bleibt unbezahlbar und unbezahlt, gar nicht zu reden von den vielen Arbeitsstunden, die niemand sieht. Für den heutigen Tag möchte ich das aufzeigen: Die Räume mussten schon im Herbst bestellt werden, ebenso die Tafeln zum Befestigen unseres Weges. Wir mussten jemanden finden, der mit uns feiert. Mit Weihbischof Krätzl haben wir den Mann der Kirche gefunden, der gleichsam Geburtshelfer war. Die Raumdekoration und die Lesezeichen, die Sie als Geschenk ins Teilnehmerheft eingeklemmt vorgefunden haben, mussten entworfen, gezeichnet, gemalt und kopiert werden. Die Einladungen für das Fest geschrieben, verschickt und die Rückmeldungen notiert werden. Die Texthefte geschrieben und kopiert werden. Geschenke für die Jubilarinnen mussten gemacht werden, Blumen besorgt, das Buffet im Wintergarten hergerichtet, Brötchen bestellt werden; die Bäckereien stammen aus kundiger Hand. Abrechnungen wollen gemacht und Rechnungen gesammelt und kontrolliert werden. Am Ende des Festes müssen wir alles wieder so verlassen, wie wir es vorgefunden haben, das heißt wegräumen, Gläser waschen und wieder einräumen. Viele Handgriffe, die ich hier nicht aufgezählt habe, werden von unseren Kolleginnen stillschweigend gemacht. Ein Gast hat es nach einer Ehrung so formuliert - die Pfarrhaushälterinnen können noch feiern! Stellvertretend seien hier neben der Vorsitzenden Annemarie Neubauer, Elisabeth Haider und Helga Buchta genannt. Aber auch allen anderen Kolleginnen der Diözesanleitung gebührt ein Applaus als Anerkennung und Dankeschön.

Unterstützung:

Unser ehrenamtlicher Einsatz ist nur möglich im Einverständnis und mit der Unterstützung durch die Priester, bei denen wir angestellt sind. Daher möchte ich hier allen unseren Priester einmal ausdrücklich dafür danken, ob Weltpriester oder Ordensleute, die uns und die Arbeit in der BG mittragen, unterstützen und fördern. Was wir auch für die Zukunft der BG erhoffen.
Bei den Phh, die Familie haben sind es in besonderer Weise auch die Partner, die fördernd und unterstützend beteiligt sind.
Hier an dieser Stelle möchte ich mich ganz besonders bei meinem Chef - Msgr. Franz Wilfinger - bedanken, der von Anfang an meinen Weg zur und in der BG und der ÖAG gefördert und mitgetragen hat. Er hat mir Mut gemacht, diese Aufgaben zu übernehmen und mir den Freiraum geschenkt, sie bis heute auszufüllen. In den Leitungssitzungen bringen das meine Kolleginnen auch immer wieder zum Ausdruck. Aber hier und heute soll es einmal ganz offiziell gesagt und auch bedankt werden. Damit bin ich auch schon am Ende mit meinen Erinnerungen und bitte nun Maria Tauchner um ihre Gedanken zum "weitergehen" doch vorher singen wir nochmals das Lied - wechselnde Schatten, ...
RB 2/11

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