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Österreichische Arbeitsgemeinschaft
der diözesanen Berufsgemeinschaften der Pfarrhaushälterinnen
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Beruf - Berufung
Artikel aus dem Rundbrief 1/2002 der ED Wien (teilweise auch als Nachwort in der Festschrift)

Geschmack finden

 

In unserer deutschen Sprache haben diese beiden Begriffe eine gemeinsame Wortwurzel. In unserem Verständnis von Beruf schwingt immer schon ein bißchen die Berufung mit. Zumindest kann aus einem Beruf Berufung werden. Das ist z.B. im Französischen nicht so. Dort hat die "profession' - unser Wort Beruf - nur die Bedeutung von "Job', also Gelderwerb. Während das Wort für Berufung "vocation" in unserem Sinn verwendet wird.

Jetzt könnte jemand meinen, das ist ja nicht wichtig. Und doch ist es für französisch sprechende Haushälterinnen ein Problem. In vielen Ländern muss eine Haushälterin einen "Beruf" ausüben, um Geld zu verdienen. Die Tätigkeit einer Pfarrhaushälterin ist ehrenamtlich und daher nur Berufung". Wenn bei uns eine Frau den "Beruf einer Pfarrhaushälterin" ergreift, dann ist das auch eine Einkommensquelle. Sie wird für ihre Arbeit bezahlt, kann davon leben. Wieweit diese Tätigkeit dann als Berufung" gelebt wird oder sich zur Berufung entwickelt, ist von vornherein nicht klar und ist auch aus der Bezeichnung Pfarrhaushälterin nicht abzulesen.

Was mich zu diesen Gedankengängen bewegt? Einerseits meine Erlebnisse bei internationalen Tagungen mit Pfarrhaushälterinnen, andererseits aber das Evangelium vom 3. Sonntag im Jahreskreis - von der Berufung der Apostel. (Mt 4,18-22) .

Die ersten Apostel hatten einen Beruf - sie waren Fischer - bis Jesus sie zu Menschenfischern machte. Er beruft sie zu einer Aufgabe ins Reich Gottes und vergleicht ihre neue Tätigkeit mit ihrem bisherigen Beruf .

Meine Tätigkeit ein Bild für meine Aufgabe

Wie ist das nun mit unserem Beruf? Was haben wir erlernt, welchen Beruf wollten wir ergreifen und sind dann zur "Pfarrhaushälterin" berufen worden? Gibt es da auch einen Vergleichspunkt zwischen meinem erlernten Beruf und meiner Berufung? Wo kann etwas aus meiner jetzigen Tätigkeit ein Bild für meine Aufgabe im Reich Gottes sein?

Ich will das ein bisschen aushalten. Das Zentrum unseres Berufes ist das Führen des Haushaltes. Also kochen, waschen, putzen und was sonst noch alles dazu gehört. Dafür werden wir bezahlt.

Geschmack finden

 

Ich bleibe einmal beim Kochen. Eine gute Köchin weiß, wie wichtig Gewürze sind. Nicht nur für den Geschmack, sondern auch zur besseren Verdaulichkeit. Aber es kommt auf die Dosierung an. Ohne Salz schmeckt alles fad, aber zuviel davon ist schädlich bis tödlich. Wenn Jesus sagt: "Ihr seid das Salz der Erde" dann heißt das für mich - ich habe eine Aufgabe in der Welt, ich soll den Menschen die Botschaft Gottes schmackhaft machen, aber mit Maß. Nur soviel wie jede/r verträgt und ich soll dort würzen, wo Menschen an ihrem Leben keinen Geschmack (mehr) finden. Wenn ich mich nur in einer Gemeinschaft bewege, wo alle ganz "Salz" sind, dann kann das zuviel und sogar schädlich sein. Wenn ich aber als Salz selbst den Geschmack (an meinem Leben und Glauben) verliere, dann tauge ich nichts mehr. (So steht es zumindest im Evangelium).

Für meine Berufung heißt das, ich muss mich auch bemühen die Beziehung zu dem zu pflegen, von dem jede Berufung ausgeht - von Gott. Und das geschieht im Gebet. Hilfen dazu wollen die Einkehrtag in den einzelnen Gruppen sein. Könnte die Fastenzeit nicht eine Gelegenheit sein, selbst am Glauben und am Leben wieder mehr Geschmack zu finden?

ständig oder gar nicht Oder ein anderes Beispiel. Jede von uns weiß, wie scheinbar umsonst das Putzen und Waschen ist. Nehme ich einen Kübel, um aufzuwaschen, kommt sicher jemand und will oder muss gerade jetzt durchgehen. Auch wenn ich Fenster putze, kann ich sicher sein, dass es spätestens am nächsten Tag regnet. Oder habe ich ein frisches Tischtuch aufgelegt - ein Fleck ist sicher. Trotzdem ist es nicht sinnvoll zu sagen, dann wasche ich halt gar nicht mehr auf und putze auch die Fenster nicht. Andere wiederum putzen und waschen täglich, weil alles blitzsauber sein muss. Hin und wieder wird es in Haus ein "Großreinemachen" geben und dazwischen, fährt man nur mit dem Staubtuch drüber. Im Normalfall lasse ich ein Tischtuch auch länger als eine Mahlzeit liegen.
  Geht es uns nicht ähnlich bei unserem Umgang mit Sünde und Schuld. Da sagen ja auch manche, warum soll ich überhaupt beichten, es ändert sich ja sowieso nichts. Gleich nachher falle ich ja wieder in die alten Fehler. Früher habe ich gelernt, dass ich jedes Mal vor der Kommunion zur Beichte gehen muss. Diese Gefahr besteht wohl heute nicht mehr, eher das Gegenteil.

Wir stellen vor - Phh und ihre Rezepte

Auch hier liegt es am Maß. In überschaubaren Abständen eine Beichte und dazwischen das Vertrauen, dass es viele andere Formen der Sündenvergebung gibt.
Vielleicht findet die Eine oder der Andere noch Beispiele, wo ihr/sein Beruf, ihre/seine Tätigkeit, etwas mit ihrer/seiner Berufung zu tun hat.

Susanne Kopeszki