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Österreichische Arbeitsgemeinschaft
der diözesanen Berufsgemeinschaften der Pfarrhaushälterinnen
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Beitrag aus der Festschrift:
Annemarie Neubauer : Pfarrhaushälterin in Retz und Unternalb (Erzdiözese Wien)
STATEMENT - Freude
Richtige Pfarrhaushälterin oder nicht!"

"Sie sind eine richtige Pfarrhaushälterin?" fragte mich die Sprechstundenhilfe des Arztes. Als sich dann herausstellte, dass ich verheiratet bin und 3 Kinder habe, schaute sie etwas verunsichert. Ich habe ihr erklärt, dass man doch eine Pfarrhaushälterin sein kann, auch wenn man eine Familie hat.
Mit 3 Kindern, 2 Schwiegerkinder, 2 Enkerln gibt es viel Freude in und mit der Familie, in jedem Lebensabschnitt, wenn aus kleinen Kindern Erwachsene werden, wenn sie eigene Wege gehen und selbstständig werden und wenn ich zurückschaue was wir alles miteinander erlebt haben, dann ist mein Herz mit Freude erfüllt.

Ich bin eine "späte" PHH und war früher bei der Post beschäftigt. Mein Mann ist Mesner, Kommunionsspender, Wortgottesdienstleiter, Stellvertretender Vorsitzender des Pfarrgemeinderates und daher hatte ich schon Kontakt mit Priestern und mit dem Pfarrhof seit ich verheiratet bin.
Nun, als wir wieder einen "neuen" Priester bekamen war ich bei meiner jüngsten Tochter in Karenz, ich sollte wieder zu Arbeiten beginnen, da fragte mich unser Pfarrer ob ich nicht im Pfarrhof arbeiten wolle. Ich sagte zu, da ich immer gerne "nur" Hausfrau gewesen wäre. Ich koche gerne, ganz besonders wenn sich Gäste ankünden, ich kann Rezepte ausprobieren, eine schöne Tafel decken. Lerne viele Leute kennen. Die Gartenarbeit mit den Blumen für den Kirchenschmuck macht mir besonders viel Freude.

Ein besonderes Anliegen ist mir die Gestaltung der Altäre und ein würdiger gepflegter Gottesdienstraum. Dazu muss ich aber erwähnen, dass meine Familie mich voll unterstützt. Es gibt ja sehr wenig Wochenenden an denen ich frei habe und Ostern und Weihnachten wenn es viel Arbeit in der Kirche und im Haus gibt sind immer alle bereit mitzuhelfen.

Jetzt sind es schon 15 Jahre in denen ich als PHH wirken darf. Mein Chef hat seit 20 Jahren 3 Pfarren zu betreuen seit 5 Jahren musste er eine Landpfarre gegen die Stadtpfarre Retz (in Niederösterreich) eintauschen.

Da er jetzt hauptsächlich in der Stadtpfarre anzutreffen ist, habe ich auch diesen Pfarrhof übernommen. Ich bin zur Pendlerin geworden. 3 Tage bin ich in der Wohnpfarre, 2 Tage in der Stadtpfarre und 2 Tage zu Hause bei der Familie, wo der Pfarrer und seine Gäste auch zum Mittagessen kommen.

Wenn mir dieser Dienst nicht so viel Freude machen würde, könnte ich das gar nicht schaffen. Freilich, anfangs gingen mir meine Kollegen ab. Im Pfarrhof bin ich meistens allein. Der Chef ist oft in den Pfarren unterwegs. Deshalb suchte ich Anschluss zur Berufsgemeinschaft.

Einmal hielt unsere Ö-Vorsitzende Susi Kopeszki einen Vortrag und lud mich zur Bildungswoche ein. Damals glaubte nämlich auch ich, ich wäre keine "richtige" PHH. Dort aber lernte ich viele Kolleginnen kennen, und von da an fühlte ich mich in der Berufsgemeinschaft sehr wohl.
In der Erzdiözese Wien gibt es 4 Regionalgruppen und ich bin die Leiterin einer Gruppe. Wir treffen uns regelmäßig zu den Einkehrtagen, wo wir zu vorgegebenen Themen einen Vortrag hören.

In religiösen Gesprächen können wir Kraft für die Seelen tanken und gestärkt zurück in unsere Pfarrhöfe gehen. In der Gemeinschaft erleben wir viel Schönes, können Erfahrungen austauschen, wir verstehen uns gut und freuen uns auf die nächste Begegnung.

Ich habe im Lexikon geblättert und unter "Freude" steht: Frohsinn - eine Freude machen - herrlich und in Freude leben - ich glaube, dass kann ich von meinem Beruf als Pfarrhaushälterin und für die Berufsgemeinschaft sagen.

Wir stellen vor - Phh und ihre Rezepte

In diesem Sinne alles Gute viele Grüße

Annemarie Neubauer